Zehn Jahre, drei Bauabschnitte – ein Ziel: Mehr Lebensqualität

“Das Projekt war ein Glücksfall.”
Ein Blogbeitrag von Lorenz Rausch
Während eines zehnjährigen Großprojekts verwandelte sich das Quartier Dudenweg in einem rundum attraktiven Wohnort: energieeffizient, barrierefreundlich und verkehrsberuhigt – inklusive bezahlbarer Mieten. Als technische Planer waren wir von Anfang an mit an Bord.
Wie entwickelt sich das Wohnverhalten in Hamburg? Eine umfangreiche Studie – herausgegeben von der Hansestadt – gab dazu im letzten Jahr eine ganze Reihe von interessanten Antworten. Demnach führt zum Beispiel der allgemeine Homeoffice-Trend dazu, dass größere Wohnflächen nachgefragt werden. Außerdem nimmt der Wunsch nach einem eigenen Garten zu. Im Übrigen findet das soziale Miteinander – jenseits der Familie – zunehmend außerhalb der eigenen Wohnung statt. Deshalb hat das Quartier als Ort der Begegnung tendenziell an Bedeutung gewonnen, so die Autoren der Studie.
Vorzeigeprojekt in Billstedt
Nun steht die hier angedeutete Wohnsituation – mehr Fläche, Garten und attraktives Quartier – natürlich für einen hohen Anspruch, der nicht überall in der Stadt erreicht werden kann. Nichtsdestotrotz gibt es dafür positive Beispiele wie das Quartier Dudenweg in Billstedt. Es wurde ursprünglich zwischen 1959 und 1961 erbaut und verfügte seinerzeit über 485 Wohnungen, wozu unter anderem 44 Reihenhäuser gehörten. Seit 2017 arbeitete die HANSA Baugenossenschaft daran, diese Ausgangssituation weiterzuentwickeln – und zwar mit hohen Zielen und großem Aufwand: Einerseits wurden die erwähnten Reihenhäuser nach und nach abgerissen. Sie machten Platz für 36 größere Reihenhäuser sowie fünf Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 80 Wohnungen. Andererseits wurden Bestandgebäude energetisch saniert und barrierefreundlich umgestaltet. Zudem verwandelte sich die ganze Straße in eine verkehrsberuhigte Zone und es gibt diverse neue Spielflächen.
Ingenieurbüro Otto & Partner: Die gesamte Technik im Fokus
Für uns war dieses Großprojekt ein Glücksfall: Seit fast zehn Jahren sind wir hier beteiligt – als Planer von Heizung, Lüftung, Sanitär, Elektro und technischen Außenanlagen. In der ersten Phase betraf das zunächst die Sanierung der bestehenden Mehrfamilienhäuser. In der zweiten Phase verantworteten wir die technische Ausstattung der 44 Neubauten im Bereich „Dudenweg A1 bis A6“. Mit dem Bauabschnitt B2-B6 (Neubau von 5 Mehrfamilienhäusern inklusive Tiefgarage) gehen diese Langfrist-Planungen nun zu Ende, wobei wir übrigens die Umsetzung über all die Jahre hinweg regelmäßig vor Ort begutachtet und überwacht haben.
Unser Resümee? Da wäre zum einen der Blick auf das Team: Bauherrn, Architekten, Bauleitung und Fachplaner haben perfekt zusammengearbeitet – mit dem klaren Ziel, möglichst effektive Prozesse zu etablieren. Und: Das Gesamtergebnis hat sicher Vorbildcharakter – in den Themenfeldern „Energieeffizienz“ und „Wohnqualität“. So versorgt ein unterirdisch gebautes Blockheizkraftwerk das gesamte Quartier, unterstützt von Solarthermie. Außerdem machen vier Tiefgaragen den ruhenden Verkehr nahezu unsichtbar. Das Quartier wird laut Studie (siehe oben) als „Ort der Begegnung“ immer wichtiger? Hier findet sich eine bauliche Antwort auf diesen Trend!
Beeindruckender Blick auf eine der großen Baumaßnahmen im Dudenweg.
Wir waren als Planer von Heizung, Lüftung, Sanitär, Elektro und technischen Außenanlagen an Bord.
Zur Begutachtung des Baufortschritts waren wir regelmäßig vor Ort.